Donnerstag, 11. September 2025

Schlierbach/Jequitbà, Österreich-Brasilien

Aus Brasilien kam die Mitteilung, dass am 20. September der offizielle Seligsprechungsprozess für unseren Mitbruder P. Alfred Haasler eröffnet wird. In einem feierlichen Gottesdienst in der Diözese Bonfim wird dieses Verfahren eröffnet und wir hoffen und beten, dass wir unseren Mitbruder bald als Fürsprecher verehren dürfen!

Sein Leben:
Bernhard Maria Haasler wurde am 5.8.1907 in Heilig
enkreuz bei Wien geboren, maturierte in Kremsmünster und studierte in Innsbruck Theologie. In Innsbruck wurde er am 26. Juli 1933 auch zum Priester geweiht, die Primizpredigt wurde in Hall in Tirol gefeiert, Abt Alois Wiesinger hielt die Primizpredigt. Nachprimiz wurde in der Universitätskirche Innsbruck gefeiert, zu diesem festlichen Gottesdienst wurden die Armen der Stadt eingeladen die er am Nachmittag dieses Tages auch beschenkte.
1934 brach er zu seinem ersten Missionseinsatz nach Spring Bank auf, kehrte 1935 wieder zurück, war dann Erzieher im Internat in Schlierbach.
Am 20. 3. 1938 wurde P. Alfred nach Brasilien geschickt und übernahm die Seelsorge in Jacobina (12.500 Einwohner) im Bundesstaat Bahia mit ca. 40 Dörfern (Außenstationen). Im dazugehörigen Gebiet von 7028km² wohnten etwa 75.000 Menschen.
Von Jacobina aus hielt er Ausschau nach einem für eine Klostergründung geeigneten Ort. So kam 1939 die Gründung von Jequitibá zustande.
Er ritt die ersten 23 Jahr auf dem Maultier von Station zu Station. Dann fuhr er mit einem Jeep oder Volkswagen. Er war Seelsorger aus ganzem Herzen. Gleichzeitig war er medizinischer Betreuer der ihm Anvertrauten. Er machte nie Urlaub und kehrte nie mehr nach Österreich zurück. Mit Hilfe von Wohltätern baute er in den weit verstreuten Dörfern Kapellenschulen. Die Räume dienten zugleich dem Gottesdienst und der Schule. In den staatlichen Landschulen gab es keinen Religionsunterricht und die Lehrerinnen vernachlässigten den Unterricht und ihr Hauptbestreben war, in städtische Schulen abzuwandern. Eine von ihm gegründete Schwesternkongregation stellte die Lehrerinnen an den Pfarrschulen und widmete sich auch der Caritas und Krankenarbeit. In Abwesenheit des Priesters hielten sie an Sonntagen auch den Gottesdienst und so wurden die bis 1962 gegründeten 25 Pfarrschulen Stützpunkte einer Dorfkultur.
Die letzten Jahre seines Lebens waren von Krankheit gezeichnet. Er starb kurz vor Vollendung seines 90. Lebensjahres und ist in Jacobina bestattet. Ihm ist seit Jahren eine Ausstellung in Jacobina gewidmet und sein Grab wird von vielen besucht, für die Bevölkerung gilt er bereits jetzt als „Heiliger“.