Heiligenkreuz, ein Corona-Cluster...
So schreiben einige österreichische Medien (ö24at), (Kronenzeitung), (NÖ Nachrichten). Und sie haben nicht Unrecht: erstens "Cluster" und "Kloster" sind verwandte Vokabel, sie kommen vom lateinischen "claustrum" (Verschluß, das Verschlossene), und dass sich ein Virus in einer großen Familie, die mehrmals am Tag gemeinsam betet, die gemeinsam in einem Speisesaal die Mahlzeiten einnimmt, gemeinsam die Kranken pflegt — trotz allem Abstandhalten, trotz der Maske, trotz Verzichts auf das Singen usw. — ausbreiten kann, ist fast eine natürliche Gegebenheit. Wir versuchen vor allem durch ständiges Testen (private antigen-Tests und PCR-Tests) die Ansteckungskette zu unterbrechen, aber trotzdem haben wir dzt. 11 infizierte Mitbrüder. Zwei davon müssen im Krankenhaus behandelt werden, die anderen haben weniger starke (oder kaum welche) Symptome.
Der "Cluster" und die "positiven Mitbrüder" ziehen natürlich auch einen Schwarm von Absonderungsbescheiden nach sich. Aber auch das ist einem Kloster nicht fremd, was ist denn die Klausur anderes, als von der "bösen Welt" abgesondert zu sein.
Also an alle Medien: ein Cluster in einem Kloster ist nichts Außergewöhliches. Und ohne das Virus, das Krankheit und Leid mit sich bringt, wäre es ja geradezu ein monastischer Idealzustand in der Abgeschiedenheit eines Klosters zu beten und zu arbeiten.
Und das große Areal des Stiftes macht es auch möglich, dass alle Kranken oder deren Kontaktpersonen verläßlich von der Außenwelt abgesondert sind.