Freitag, 14. Oktober 2022

Himmerod, Deutschland

Das Kloster Himmerod in der Eifel wird nicht zu einem diözesanen Jugendhaus umgebaut. Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 12. Oktober in Trier bekannt gegeben. Hintergrund für die Entscheidung sind die wirtschaftlichen Entwicklungen des Jahres 2022 mit den Baukosten- und Energiepreissteigerungen, die in dieser Form nicht vorherzusehen waren. Im vergangenen März hatte Bischof Ackermann die Planungen für ein diözesanes Jugendhaus bekannt gegeben; damit verbunden war die Aufgabe der Marienburg bei Bullay und von Haus Sonnental im saarländischen Wallerfangen.

„Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen“, sagte Ackermann, „sowohl mit Blick auf die Jugendseelsorge als auch mit Blick auf die künftige Nutzung des Klostergebäudes.“ Er habe diese Entscheidung angesichts der laufenden Haushaltssicherung in seiner Verantwortung für das gesamte Bistum und im Hinblick auf alle Bereiche der Seelsorge getroffen, erläuterte der Bischof. Mit der Entscheidung folge er der Empfehlung der für die Haushaltssicherung eingesetzten Lenkungsgruppe und des Diözesanverwaltungsrats. „Auch wenn wir das Großprojekt ‘Jugendhaus Himmerod’ nicht realisieren können, geben wir den Plan eines eigenen Jugendhauses nicht auf.“ Er habe die Abteilung Jugend im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) Trier bereits gebeten, andere Optionen unter angepassten Rahmenbedingungen zu prüfen. Matthias Struth, Abteilungsleiter Jugend im BGV, bekräftigte: „Das inhaltliche Konzept, das wir mit breiter Beteiligung für ein diözesanes Jugendhaus in Himmerod erarbeitet haben, wollen wir übernehmen und weiterführen, weil es von vielen als gewinnbringend für die Jugendpastoral gesehen wird.“

Kirsten Straus, Finanzdirektorin im BGV, erklärte: „Bereits jetzt mussten die geplanten Baukosten von 15 Millionen Euro um zwei Drittel auf rund 25 Millionen angepasst werden; weitere Preissteigerungen wären nicht auszuschließen gewesen.“ Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation sei eine Investition in eine Immobilie, deren Kosten nach aktuellem Stand nicht mehr seriös planbar sind, nicht zu verantworten. Das gelte sowohl für die Baukosten, für die der Bischöfliche Stuhl aufkommen sollte, wie für die Unterhalts- und Betriebskosten, die beim Bistum liegen sollten. „Wir sehen im Moment sowohl im privaten wie im kommunalen Bereich, dass Bauvorhaben gestoppt werden müssen“, sagte Straus. Die bisherigen Planungen sind aber nicht vergebens, sondern könnten auch für einen möglichen künftigen Investor oder Pächter nützlich sein. Weiter betonte sie, die Entscheidung habe keine Auswirkungen auf die getroffenen Entscheidungen zur Schließung der Marienburg als Jugendhaus und des Tagungshauses Sonnental in Wallerfangen.

Bischof Ackermann bekräftigte sein Bemühen, Himmerod als geistlichen Ort zu erhalten. Er kündigte an, bei der Suche nach einer neuen Lösung für das ehemalige Kloster Himmerod den Förderverein, die kommunalen Partner und die Pastoral vor Ort zu beteiligen. Alle Beteiligten sind über die Entscheidung bereits informiert.