Am 7. Dezember 2025 starb in der Abtei Zirc P. Konrad Égi, im 90. Lebensjahr im 69. seiner Profess und mit 65 Priesterjahren. Herr, gib ihm die ewige Ruhe!
P. Konrád Égi O. Cist.
(1935-2025)
Die Zisterzienserabtei Zirc gibt im Namen der
Angehörigen mit tiefem Schmerz, aber im Vertrauen
auf Gottes Willen bekannt, dass P. Konrád
(Ferenc)ÉÈgi, Priestermönch des Zisterzienserordens,
im 90. Lebensjahr, im 70. Jahr seines Ordenslebens und
im 65. Jahr seines Priesteramtes, gestärkt durch die
Sakramente, am 7. Dezember 2025 von Gott
heimgerufen wurde.
Für unseren in Gott selig entschlafenen Bruder
feiern wir am Freitag, dem 12. Dezember 2025, um
11 Uhr eine Trauermesse in der Abteibasilika von
Zirc. Anschließend begleiten wir ihn auf seinem
letzten Weg zu seiner ewigen Ruhestätte auf dem
Zisterzienserfriedhof von Zirc.
Ferenc Égi wurde am 22. Mai 1935 in Vaskút als erstes
Kind von István Égi und Mária Hellenbarth geboren. Er
begann seine Ausbildung an der Bürgerschule für
Buben vor Ort und setzte sie anschließend am
Zisterziensergymnasium in Baja fort. Seine Familie musste nach dem Zweiten Weltkrieg wegen
ihrer schwäbischen Herkunft viele Schwierigkeiten bewältigen, zuerst drohte ihnen die
Zwangsumsiedlung, dann wurden sie als „Kulaken“ klassifiziert. Nach der Verstaatlichung der
konfessionellen Schulen konnte Ferenc aufgrund seiner klerikalen Einstellung seine
Ausbildung vorübergehend nicht fortsetzen.
Gerade in dieser unheilvollen Zeit reifte in ihm dennoch der Gedanke an seine monastische und
priesterliche Berufung. Deshalb bewarb er sich im für das ungarische Mönchtum so
schicksalhaften Sommer 1950 als Oblate in der Zisterzienserabtei von Zirc. Da zu diesem
Zeitpunkt bereits die Aufhebung der Tätigkeitsgenehmigung der Ordensgemeinschaften
bevorstand, schickten die Klostervorsteher ihn zum Abschluss seiner Ausbildung an das
Benediktinergymnasium in Pannonhalma. Nach der Matura wurde er im Sommer 1954
heimlich als Kandidat des Ordens aufgenommen. Am 19. März 1955 nahm er in einem
Dienstbotenzimmer einer Villa in Budapest hinter verschlossenen Türen den weißen Habit der
Zisterzienser-Novizen an, den er nur wenige Stunden tragen durfte. Dabei erhielt er den
Ordensnamen Konrád. Nach Abschluss seines Noviziats legte er am 1. September 1956 seine
zeitliche Profess ab. Anschließend begann er sein Theologiestudium am Priesterseminar in
Eger, offiziell als Priesteramtskandidat der Diözese Vác. Später kam er an das Zentralseminar
in Budapest, musste jedoch aus politischen Gründen für sein letztes Studienjahr nach Eger
zurückkehren. In der Zwischenzeit setzte er heimlich seine monastische Ausbildung fort, die
von seinem geschätzten Novizenmeister P. Lóránt `Sigmond geleitet wurde, der bis zu seinem
Lebensende eine wichtige Bezugsperson für P. Konrád blieb. Am 19. Juni 1960 empfing er
durch Handauflegung von Vince Kovács, dem Apostolischen Administrator, in der Kathedrale
von Vác die Priesterweihe. In den folgenden zehn Jahren hatte er häufig wechselnde
Kaplansstellen inne: 1960–1962 in Ceglédbercel, 1962–1964 in Csongrád, 1964–1965 in
Szabadszállás, 1965–1967 in Örkény, 1967–1968 in Kiskunmajsa und 1968 in Ócsa. In dieser
Zeit konnte er auch heimlich seine feierliche Profess am 10. Juli 1965 in Pannonhalma in die
Hände von Abt Vendel Endrédy in seinem Zimmer ablegen. Seine erste Stelle als Seelsorger
hatte er in Úri inne, wo er ein Jahr lang als Administrator tätig war. Von 1969 bis 1976 diente
er als Pfarrer in Cserhátsurány. Von 1976 bis 1988 belebte er als Leiter der Herz-Jesu-Kirche in
Szentes das Gemeindeleben und gründete eine Jugendgemeinschaft, mit deren Mitgliedern er
bis zu seinem Tod in engem blieb Kontakt blieb.
1988 war ein wichtiges Jahr in seinem Leben, denn damals erfüllte sich sein Jugendtraum, als
Mönch in einer Gemeinschaft lebend, Gott zu dienen. Zu dieser Zeit wurde er Pfarrer in
Nagyvenyim, wo nach der Wende das Noviziat des Ordens wieder aufgenommen wurde. Neben
seinem pastoralen Dienst übernahm P. Konrád dort mit Freude die Begleitung der jungen
Novizen. Von 1992 bis 1994 leistete er in Begleitung und der Unterstützung der Novizen seinen
Dienst im Generalatshaus des Ordens in Rom. Während dieser Zeit übte er neben dem
damaligen Generalabt Polykarp Zakar OCist. die Aufgaben eines Generalassistenten aus,
wodurch er auch im gesamten Orden viele Bekanntschaften knüpfte.
Im Jahr 1994 kehrte er nach Ungarn zurück und wurde Religionslehrer am damals neu
wiedereröffneten Zisterziensergymnasium in Eger. Ab 1996 übernahm er erneut einen
pastoralen Dienst, diesmal im Bakony-Gebirge. Dort war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr
2011 Pfarrer der Gemeinden Borzavár und Porva. Das bedeutete jedoch nicht, dass er untätig
wurde, denn er übernahm die Seelsorge im vom Kloster geführten Pflegeheim des Hl. Bernhard,
die er trotz seiner nachlassenden körperlichen Kräfte bis zu seinem Tod mit Begeisterung und
großer Sorgfalt ausübte.
Wo auch immer er tätig war, war es sein vorrangiges Ziel, die Seelen der Menschen zu erziehen
und zu Gott zu führen und seine Umgebung zu verschönern. Er diente mit Begeisterung an den
Orten, an die ihn seine Vorgesetzten schickten, sei es in einem kleinen Dorf im Bakony-Gebirge
oder in der Ewigen Stadt. Er beteiligte sich gerne am Gemeinschaftsleben und betrachtete mit
besorgter Liebe die Entwicklung des Schicksals seiner Gemeinschaft.
Ihm wurde auch die Gnade zuteil, im August dieses Jahres im Kreise seiner Ordensbrüder und
Verwandten den 70. Jahrestag seines Eintritts in den Orden und den 65. Jahrestag seiner
Priesterweihe feiern zu dürfen. Anlässlich seines Eisernen Priesterjubiläums schrieb er auf seine
Karte: „Gott! Für alles, was du mir gegeben hast, danke ich Dir!“ Wir danken Gott für seine
Berufung und dafür, dass er auch in Heimsuchungen ein Vorbild an Treue war.
Möge ihm das ewige Licht leuchten! Lasst uns für ihn beten!